So bewerten Sie eine Solar-Offerte

Sobald Sie Solar-Offerten auf Ihrem Tisch liegen haben, stellt sich die entscheidende Frage: Welche Offerte soll ich annehmen? Erfahren Sie folgend, wie Sie versteckten Kosten auf die Spur kommen und woran Sie eine seriöse Solar-Offerte erkennen. Dafür finden Sie hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Sollten Sie noch keine Offerte eingeholt haben oder eine weitere zum Vergleich benötigen, können Sie hier ein individuelles Angebot mit Komplettpreisgarantie anfordern.

Auf einen Blick
  1. Sprechen Sie mit Referenzkunden über deren Erfahrungen.
  2. Prüfen Sie die Solar-Offerte auf versteckte Kosten.
  3. Vergleichen Sie die angebotene Technik und die Endpreise. Eine zweite Meinung können Sie über unsere Solarsprechstunde einholen.

Schritt 1: Vollständigkeit der Offerte prüfen

Grundlegend für Vergleiche sind vollständige Offerten. Erfahren Sie, was eine Solar-Offerte enthalten sollte.

Was sollte eine Solar-Offerte beinhalten?

Gibt es versteckte Kosten?

Damit der Endpreis einer Solaranlage niedriger aussieht, werden in manchen Offerten leider Kosten weggelassen, die letztlich aber auf Sie zukommen. Erfahrungsgemäß fehlen folgende Posten häufig:

Sobald Sie für alle Posten die Preise kennen, können Sie die Offerten vergleichen. 

Schritt 2: Leistungen vergleichen

Im Wesentlichen besteht die Leistung aus drei Faktoren:

  1. Welche Solartechnik ist enthalten?
  2. Wie sind die Garantiebedingungen?
  3. Wie gut arbeitet der Installationsbetrieb?

Solartechnik vergleichen

Für Produktvergleiche gibt es zu manchen Produkten unabhängige Testberichte. Zu allen Produkten sollten Sie in der Offerte Informationen zu Wirkungsgraden finden. Ein hoher Wirkungsgrad von Photovoltaikmodulen beginnt bei 19,5 %. Bei Wechselrichtern beginnt dieser bei 96 %. 

Das Preis-Leistungs-Verhältnis können Sie anhand der Ertragsberechnung vergleichen. Bitte achten Sie nicht nur auf das Ergebnis. Bitte hinterfragen Sie auch die Annahmen, mit denen gerechnet worden sind. Besonders wichtig: Wurden derselbe Strombedarf und Strompreis angenommen? Sind diese identisch, können Sie anhand von zwei Kennzahlen die Solarsysteme objektiv vergleichen:

  • Welcher Eigenverbrauchsanteil wurde berechnet? 
  • Nach wie vielen Jahren wird eine Amortisation prognostiziert?

Eine gute Solaranlage besteht jedoch nicht nur aus guten Einzelteilen, sondern funktioniert als Solarsystem und ist auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Welche Komponenten benötigen Sie wirklich? Passt die technische Zusammensetzung der Komponenten? Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis der offerierten Produkte? Dies einschätzen zu können ist ohne Fachwissen nicht ganz einfach. 

Welche Garantien werden gegeben?

Garantien können gut verglichen werden. Angaben dazu finden Sie in den Datenblättern bzw. der Offerte. Erfahren Sie, welche Garantien es gibt, welche Garantielaufzeiten üblich sind und wie gut die jeweiligen Garantien durchsetzbar sind. 

Zu Beginn der Lebensdauer Ihrer Solaranlage sind Sie auf der sicheren Seite. Denn alle Werkverträge für die Installation einer Photovoltaikanlage müssen nach SIA Norm 118 abgeschlossen werden. Sie können direkt bei Ihrem Installationsbetrieb zwei Jahre lang Mängel und fünf Jahre lang versteckte Mängel rügen. 

Danach können Sie sich an die Hersteller wenden.

Photovoltaikmodule: Unterschieden werden Produkt- und Leistungsgarantie. Die Produktgarantie sollte mindestens 10 Jahre andauern. Die Leistungsgarantie sollte für mindestens 25 Jahre ausgesprochen werden. Leider sind Leistungsgarantien schwer in Anspruch zu nehmen, da die etwaigen Leistungsverluste oft auf Produktdefekte zurückgeführt werden können und so der kürzere Zeitraum zum tragen kommen kann.

Montagesystem: Mindestens für 10 Jahre sollte die Garantie ausgesprochen werden.   

Wechselrichter: Ab 7 Jahren ist eine Produktgarantie gut. Manche Anbieter von Wechselrichtern bieten eine Ausweitung von Garantien an.

Batteriespeicher: Eine marktübliche Produktgarantie beträgt 10 Jahre. 

Organisatorisch ist es nicht immer einfach, einen Garantiefall mit einem Hersteller abzuwickeln, wenn dieser beispielsweise im Ausland ansässig ist. Es gab in der Vergangenheit auch Hersteller, die aufgekauft worden sind oder ihren Betrieb eingestellt haben. Entsprechend wichtig ist es, dass der Installationsbetrieb eine vorbeugende Qualitätssicherung betreibt, um die Wahrscheinlichkeit solcher Szenarien zu reduzieren.

 

Wie gut arbeitet der Installationsbetrieb?

Gute Installationsbetriebe erkennen Sie an mehreren Faktoren. Am besten können Sie sich ein unverfälschtes Bild verschaffen, indem Sie mit Referenzkunden der Solarfirma sprechen – lassen Sie sich dazu Kontaktdaten von Kunden aus der Region geben. Darüber hinaus spielen die Erfahrung und die Qualitätssicherung des Betriebes eine entscheidende Rolle.

Schritt 3: Endpreise mit Leistungen vergleichen

Nachdem Sie sich ein Bild von der Funktionalität des Solarsystems, der Solartechnik, den Garantien und dem Installationsbetrieb verschafft, versteckte Kosten ausgeschlossen und Amortisationszeiträume verglichen haben, können Sie diese Aspekte dem Endpreis gegenüberstellen. 

Unterschiedlich große Solaranlagen können Sie mit folgender Kennzahl vergleichen: CHF/Wp inkl. MwSt. In vielen Offerten wird der spezifische Preis angegeben. Wenn nicht, dann können Sie ihn selbst ausrechnen. Teilen Sie einfach den Endpreis samt Mehrwertsteuer durch die installierte Leistung kWp und diesen Wert anschliessend durch 1’000, um Kilowatt in Watt umzurechnen. 

Marktübliche Preise, was eine Solaranlage kosten darf, finden Sie hier