Eignet sich mein Dach für Photovoltaik?

Eine Photovoltaikanlage ist auf fast jedem Dach in der Schweiz möglich. Ob Ihr Dach auch dazugehört, finden Sie hier heraus.

Grundsätzlich kann überall, wo genügend Helligkeit oder Licht einfällt, eine Photovoltaikanlage aufgebaut werden. Die Himmelsrichtung und Neigung eines Daches haben Einfluss darauf, wie viel Solarstrahlung im Lauf des Jahres auf eine Dachfläche trifft. Optimal ist es, wenn die Anlage gegen Süden ausgerichtet ist. Auch alle anderen Himmelsrichtungen eignen sich, sofern die Dachneigung zur Ausrichtung passt. Die höchsten Erträge gibt es bei einer Neigung der Anlage von ca. 30 Grad. Steilere Neigungen erhöhen hingegen den für die Wirtschaftlichkeit entscheidenden Eigenverbrauch. Die Ertragsverluste bei anderen Neigungen zwischen 0 und 50° sind nur gering. Höher sind die Verluste bei einer Verschattung durch Bäume, Häuser oder Ähnlichem. 

Auf einen Blick:

  1. Prüfen Sie hier das Solarpotenzial Ihres Daches.
  2. Lassen Sie einen Fachmann kommen, der den Zustand Ihres Daches beurteilt.

Solarkataster: So finden Sie heraus, ob Ihr Dach für Photovoltaik geeignet ist

Als Erstes suchen Sie Ihr Haus in diesem Solarkataster des Bundesamts für Energie (BFE) und klicken auf die Dachfläche. So erhalten Sie eine erste Einschätzung, wie gut Ihr Dach für Photovoltaik geeignet ist. Dabei werden unter anderem Dachneigung und die Dachausrichtung berücksichtigt.

Wenn sich Ihr Dach geeignet zeigt, lohnt es sich, einen Vor-Ort-Termin mit einem unserer Kundenberater zu vereinbaren. Dieser prüft dann die Eignung im Detail, also auch, ob Ihr Dach statisch für ein Photovoltaikanlage geeignet ist.

Welche Rolle spielt die Ausrichtung?

Solaranlagen können auf allen Dächern die nach Osten, Süden oder Westen ausgerichtet sind installiert werden, sowie auf allen Flachdächern. Eine Abweichung nach Südwest/Südost verringert den Energieertrag nur geringfügig. Selbst auf West- und Ostdächern lassen sich gute Erträge erzielen. Sogar Anlagen mit Ausrichtung nach Norden bringen einen gewissen Ertrag. 

Auch eine Ost-West-Ausrichtung ist gut
für Photovoltaik geeignet

Eine nach Osten und Westen ausgerichtete Solaranlage bringt noch ca. 90 bis 95 Prozent des Ertrags einer Anlage mit Südausrichtung. Sie hat außerdem den Vorteil, dass ein Teil des Ertrages in die Morgen- und Abendstunden verlagert wird, also dann, wenn üblicherweise der Bedarf am höchsten ist. Dies kann zu einem höheren Eigenverbrauch und damit zu einer besseren Wirtschaftlichkeit der Anlage führen.

Flache Norddächer sind ebenfalls gut nutzbar

Während flache Norddächer mit ca. 7 Grad Neigung noch funktionieren, liegt der Ertrag eines Norddachs mit 30–40 Grad Neigung nur noch bei 40 Prozent und kann in der Regel nicht wirtschaftlich betrieben werden.

Diese Aufgabe können Sie bequem an ein Energiemanagement-System auslagern. Dieses kann nicht nur Verbraucher gezielt anschalten, sondern auch anhand von Wetterdaten die Stromerzeugung Ihrer Solaranlage prognostizieren. Durch das automatische Energiemanagement können Sie den Eigenverbrauch um dieselben 5 bis 10 Prozent steigern, wie es theoretisch auch manuell möglich ist.

Energiemanagement-Systeme gibt es in Form von einzelnen Geräten oder integriert in modernen Wechselrichtern. Sie können Steckdosen oder ganze Geräte wie einen Boiler, eine Wärmepumpe oder eine Wallbox gezielt an- und ausschalten. Sobald Sie neue Haushaltsgeräte anschaffen, sollten Sie darauf achten, dass diese mit den entsprechend kompatiblen «Smart-Home»-Ansteuerungsmöglichkeiten ausgestattet sind. Geeignete Waschmaschinen beispielsweise können ihren Waschgang auch nach einer Unterbrechung fortsetzen. In der Praxis bedeutet dies, dass sie diese morgens beladen und abends entladen. Tagsüber kümmert sich der Energiemanager um einen effizienten Waschgang.

Welche Rolle spielt die Neigung?

Photovoltaikanlagen können in unterschiedlichen Neigungen montiert werden. Ideal für den Ertrag ist bei Südausrichtung ein Winkel von etwa 30 Grad und bei einer Ost-West-Ausrichtung von ca. 15 Grad. Darüber und darunter nimmt der Ertrag leicht ab, aber selbst bei einer horizontalen Montage auf einem Flachdach liegt der Ertrag noch bei 90 Prozent des Maximums einer optimalen Südausrichtung. Bei einer vertikalen Installation an einer Südfassade können Sie immer noch mit 70 Prozent des Maximalertrages rechnen. Damit Solarmodule sich bei Regen selbst reinigen können, ist mindestens eine Neigung von 15 Grad nötig. 

Auf meinem Dach gibt es Schattenwurf. Welchen Einfluss hat das auf den Stromertrag?

Eine Verschattung kann die Leistung des Panels wesentlich beeinflussen. Durch kluge Anordnung und Verschaltung der Module können die Verluste aber minimiert werden. Bei unvermeidbarer Verschattung kann ein Optimierer helfen, die Auswirkung auf den Ertrag zu verringern. 

Teilverschattete Dächer sind kein Hindernis für die Installation von Photovoltaik. Umstehende Bäume müssen also nicht zwangsläufig gefällt werden. Jedoch kann eine Einkürzung der Äste in der Baumkrone sinnvoll sein.

Wie kann Photovoltaik auf einem Flachdach installiert werden?

Auf Flachdächern werden die Solarmodule aufgeständert und immer häufiger in kombinierter Ost-West-Ausrichtung und flachem Anstellwinkel (ca. 10 Grad) angebracht. So lässt sich die gesamte Dachfläche nutzen und der Solarstrom verteilt sich etwas gleichmässiger über den Tag. Dies erhöht oft den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Stroms.

Welche Rolle spielen die Statik und der Dachzustand?

Wenn Sie auf Ihrem Dach eine Solaranlage installieren lassen, dann sollte Ihr Dach in einem guten Zustand sein. Denn es muss über die gesamte Lebensdauer der Solaranlage – 25 bis 30 Jahre – tragfähig und regensicher bleiben. 

Um zu überprüfen, ob Ihr Dach für eine Solaranlage geeignet ist, ist eine sachkundige Beschau nötig. Bei allen Dächern muss der Zustand der Dacheindeckung beachtet werden – wird es dicht bleiben? Ist die Tragekonstruktion ausreichend dimensioniert, um die zusätzliche Last zu tragen? Giebeldächer sind in der Regel tragfähig. Bei Flachdächern hingegen ist immer eine statische Prüfung notwendig.