Solarspeicher auswählen: Qualität, Preise und Hersteller im Vergleich

Lithium-Batteriespeicher für Photovoltaikanlagen

Um Ihren tagsüber produzierten Solarstrom abends und nachts nutzen zu können, benötigen Sie einen Batteriespeicher. Mithilfe eines Speichers können Sie zuhause viel mehr selbst erzeugte Energie nutzen und benötigen noch weniger Strom aus dem Netz. So werden Sie unabhängiger vom Elektrizitätswerk und steigenden Energiepreisen. 

Wenn Sie ein Speichersystem anschaffen wollen, treffen Sie auf eine unübersichtliche Angebotsvielfalt von über 400 Produkten. Sie müssen herausfiltern, was für Speichersysteme überhaupt für Sie in Frage kommen und einschätzen, ob die angebotenen Geräte in einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis stehen und Ihren Qualitätsansprüchen gerecht werden.

Vor der Auswahl eines Speichersystems werden viele technische Fragen geklärt: Sollte der Speicher an den Gleichstrom- oder den Wechselstromkreislauf angeschlossen werden? Wie gross sollte der Speicher sein? Welche Komponenten sind notwendig und passen zueinander? 

Ganz gleich, ob Sie eine neue Solaranlage mit Speicher installieren lassen wollen oder einen Batteriespeicher nachrüsten lassen: Bei der Auswahl eines passenden Speichers sind Sie nicht alleine. Üblicherweise empfehlen Ihnen die Installationsbetriebe passende Batteriesysteme im Rahmen einer Offerte. Erfahrene Fachbetriebe können die Qualität der Speicher gut beurteilen, da sie diese bereits häufig verbaut und betreut haben. Mit den folgenden Informationen können Sie die offerierten Solarspeicher besser einschätzen, die Technikauswahl hinterfragen und die Preise vergleichen.

Auf einen Blick

  1. Erkundigen Sie sich, was die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale von Solarspeichern sind und welche Bedeutung sie haben.
  2. Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, was Solarspeicher kosten und welche Vor- und Nachteile sie haben.
  3. Hinterfragen und diskutieren Sie den Solarspeicher mit Installationsbetrieben.

Batteriespeicher für Photovoltaikanlagen sind eine ausgereifte und effiziente Technologie: Gute Systeme verlieren beim Speichern insgesamt nur etwa 10 Prozent ihres eingespeicherten Solarstroms. Die Sicherheitsstandards für Transport, Installation und die Geräte selbst sind hoch. Sie sind in der Lage, den Strom für einige Stunden oder Tage zu speichern. Die Eigenversorgung (Autarkiegrad) eines Haushalts kann bei einer typischen Einfamilienhaus-Solaranlage mit Speicher leicht von 30 auf 60 Prozent gesteigert werden.

Sie bezahlen bereits beim Kauf der Batterie die zukünftigen Entsorgungskosten, über die sogenannte «vorgezogene Entsorgungsgebühr» (VEG). Durch das Recycling kann ein Teil der enthaltenen wertvollen Materialien wie Kobalt, Kupfer und Nickel wieder zurückgewonnen werden. Mehr über Vor- und Nachteile von Batteriespeichern erfahren Sie hier.

Komponenten eines Speichersystems

  • Batteriezellen, die gemeinsam mit einer Kontroll- und Sicherheitselektronik zu Batteriemodulen zusammengebaut werden
  • Lade- und Entladeelektronik, um Energie in den Speicher zu laden und aus dem Speicher zu entladen
  • Batteriewechselrichter oder Hybrid-Wechselrichter
  • Mess- und Kommunikationselektronik für die Steuerung und das Monitoring des Speichers und für den sicheren Betrieb. Hierüber können auch z.B. der Füllstand und die Energieflüsse des Speichers per Handy-App abgerufen werden.
  • Anschlusstechnik zur Einbindung in die Elektroinstallation des Gebäudes und für eventuelle Notstromversorgung

Anstelle des Batteriewechselrichters kommen bei neuen Solaranlagen immer öfter sogenannte Hybrid-Wechselrichter zum Einsatz, an die sowohl die Solarpanelen als auch die Batteriespeicher angeschlossen werden können.

Vorauswahl: Was für ein Speichersystem kommt grundsätzlich in Frage?

Bei der Auswahl eines Speichersystems für eine Photovoltaikanlage kommt es vor allem auf die Abstimmung der Komponenten untereinander an. In vielen Fällen müssen Wechselrichter und Speicher miteinander kompatibel sein. Passende Geräte werden meist in den Datenblättern benannt. Ebenso gibt es all-in-one-Speichersysteme. Die Hauskraftwerke von E3DC und die Speichersysteme von Alpha ESS beinhalten einen Batteriespeicher, ein Energiemanagementsystem und einen Hybrid-Wechselrichter.

Eine kompetente Beratung durch einen Fachbetrieb ihres Vertrauens ist bei der Auswahl eines Speichersystems unerlässlich. Damit Sie Offerten besser einschätzen und auch nach konkreten Alternativen fragen können, geben wir Ihnen hier eine Überblick zu den verschiedenen Systemen und grundlegenden Technologien. Falls Sie noch eine Offerte benötigen, dann erhalten Sie diese hier.

Lithium-Ionen-Batterien haben sich durchgesetzt

Bei modernen Heimspeicher-Systemen hat sich als Batterietyp die Lithium-Ionen-Zelle durchgesetzt – der technische Wettlauf ist entschieden. Im Gegensatz zu den früher verwendeten Bleibatterien bringen Lithium-Akkus weniger Verluste und vertragen häufiges Laden und Entladen erheblich besser. Ihre Speicherkapazität kann ohne Schaden an der Batterie voll genutzt werden. Wie bei Elektroautos sind Lithiumbatterien deshalb auch für den Einsatz als Heimspeicher besser als andere Batteriearten geeignet. In Heimspeichern und Elektroautos werden teilweise die gleichen Batteriezellen verbaut.

Reines Lithium, wie es in Solarbatterien verarbeitet wird.

Aufgrund ihrer hohen Energiedichte sind Lithiumbatterien nicht ganz ungefährlich – jedoch nur, wenn sie falsch behandelt werden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Speichersysteme fachgerecht und wie vom Hersteller beschrieben eingebaut und behandelt und bei Bedarf gewartet werden. Um eventuelle Fehler frühzeitig zu erkennen, sollten Sie die Leistungsdaten Ihres Speichers im Blick behalten. Unregelmässigkeiten oder Fehlermeldungen können Sie mit Ihrem Installationsbetrieb besprechen. Service-Verträge sind im Bereich der Einfamilienhäuser nicht üblich.

Als Exoten sind am Markt ebenfalls alternative Batterietechnologien erhältlich, auch wenn diese kaum verbreitet sind. Dazu zählen Natrium-Ionen-Batterien (“Salzwasserbatterie”), die deutlich grösser und schwerer als Lithium-Ionen-Batterien sind, aber als umweltfreundlicher gelten. Vereinzelt werden am Markt noch Bleibatterien angeboten. Redox Flow Batterien konnten sich bislang nicht durchsetzen, die Entwicklung der meisten wurde nach dem Prototypen beendet. Mittlerweile sind jedoch saisonale Stromspeicher (HPS picea) erhältlich, die Solarstrom zuhause als Wasserstoff speichern und rückverstromen können.

Wie gross sollte mein Speicher sein?

Batterien für netzgekoppelte Photovoltaikanlagen haben vor allem einen Zweck: Sie sollen tagsüber so viel vom selbst erzeugten Solarstrom speichern, dass dieser über Nacht für die Versorgung des Hauses ausreicht und somit der Eigenverbrauch und die Eigenversorgung deutlich erhöht wird.

Die Solaranlage muss dafür ein Mindestmass an Solarstrom liefern: pro 1000 kWh/a Stromverbrauch sollten mindestens 0,5 kWp installierte Leistung zur Verfügung stehen. Statt einer solchen kleinen Leistung ist es meist sinnvoller, eine Solaranlage mit einer etwas grösseren Leistung zu wählen.

Der Speicher sollte so gross (und nicht grösser) dimensioniert werden, dass er möglichst einmal täglich geladen und wieder vollständig entladen werden kann. So erreichen Sie eine hohe Anzahl von Lade- und Entladezyklen pro Jahr, wodurch die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit des Batteriespeichers am höchsten ist.

Beim Strombedarf können auch künftig dazukommende Verbraucher wie ein E-Auto oder Heizaggregate berücksichtigt werden. Überschlägig kann man pro 1.000 Kilowattstunden jährlichen Stromverbrauch etwa 1 Kilowattstunde Kapazität des Batteriespeichers ansetzen. Den Einzelfall sollten Sie mit Ihrem Solarunternehmen diskutieren. Eine zweite Meinung zur richtigen Speichergrösse können Sie in unserer Solarsprechstunde einholen.

Hauskraftwerk S10E mit zwei Zusatzsolarwechselrichtern
Das E3/DC-Hauskraftwerk S10E mit zwei Zusatzsolarwechselrichtern hat eine nutzbare Speicherkapazität von 39,5 Kilowattstunden. (Foto: E3/DC)

Seit mehreren Jahren zeichnet sich der Trend ab, dass die angebotenen Batterien immer grösser werden. Dennoch bleibt es ökonomisch wenig sinnvoll, eine Batterie so gross zu dimensionieren, dass der Strom für mehrere Tage ausreicht. Eine saisonale Speicherung vom Sommer in den Winter hinein ist mit Lithium-Ionen-Speichern erst recht nicht möglich. Deshalb bleibt ein Netzanschluss weiterhin sinnvoll und obligatorisch.

Ebenfalls steigt die Flexibilität und Kombinierbarkeit der am Markt angeboten Speichersysteme. So lassen sich immer mehr unterschiedliche Batterien an gleiche Batteriewechselrichter anschliessen. Und bei modular aufgebauten Batteriesystemen lässt sich im Nachhinein die Kapazität erweitern, das in der Regel aber nur befristet, da Batterien verschiedener Alterszustände in der Regel nicht gut kombiniert werden können.

Offerten-Kennzahl:

Nutzbare Speicherkapazität

Die «Grösse» des Speichers wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben. 8 kWh bedeuten beispielsweise, dass 8 Stunden lang jeweils ein Kilowatt des gespeicherten Stroms genutzt werden kann. Häufig verbaute Grössen liegen zwischen 5 und 11 kWh.

Bezeichnet wird die Speichergrösse als «Speicherkapazität» oder «Batteriekapazität». Hierzu unterscheiden sich die Angaben einer Nennkapazität (auch Bruttokapazität) und einer nutzbaren Kapazität (Nettokapazität). Praxisrelevant ist die nutzbare Speicherkapazität. Da Stromspeicher nicht vollständig entladen werden können, hängt die tatsächliche Nutzbarkeit von der Entladetiefe des Speichers ab. Die Nennkapazität ist hingegen nur eine theoretische Grösse.

Nehme ich ein AC- oder DC-System?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein Batteriespeicher an eine Solaranlage angebunden werden kann. Die Bezeichnung DC-System drückt aus, dass die Batterie auf der Gleichstromseite („DC“) der Photovoltaikanlage angebunden ist, also dort, wo auch die Solarmodule an den Wechselrichter angeschlossen sind. Der von den Solarmodulen erzeugte Gleichstrom wird also zunächst in den Batterien gespeichert und erst beim Entladen der Batterie in Wechselstrom umgewandelt, wenn die Batterie entladen wird und der Strom genutzt wird.
Batteriespeicher können auf der Gleichstromseite der Solaranlage oder auf der Wechselstromseite des Haushalts angeschlossen werden.
Das AC-System ist dagegen nicht direkt in die Solaranlage integriert. Es hat einen eigenen (zusätzlichen) Batteriewechselrichter und wird auf der Wechselstromseite („AC“) in der Hausinstallation angeschlossen. Dort entnimmt es den bereits vom Photovoltaik-Wechselrichter eingespeisten Solarstrom und wandelt ihn zurück in Gleichstrom, um die Batterien zu laden. Um den Speicher zu entladen, wird der Gleichstrom aus den Batterien wieder in Wechselstrom umgewandelt. Auf den ersten Blick scheint das DC-System wesentlich effizienter zu arbeiten, denn zur Speicherung ist zunächst kein Umwandlungsschritt zwischen Gleich- und Wechselstrom notwendig. Doch auch auf der Gleichstromseite ist eine elektrische Anpassung des Solarstroms notwendig. Die dafür notwendige Elektronik verbraucht ebenfalls Energie. Ausserdem sind die Verluste in heutigen Wechselrichtern beim AC-System mit Wirkungsgraden von 90 bis 98 Prozent sehr gering. Ein Kostenvorteil des DC-Systems kann sich aber daraus ergeben, dass nur ein Wechselrichter für Photovoltaik und Batterie benötigt wird, während das AC-System einen Wechselrichter für die Solaranlage und einen zweiten für das Batteriesystem braucht. DC-Systeme bieten sich deshalb bei Neuanlagen an – sprich bei gleichzeitiger Anschaffung von Photovoltaik und Batteriespeicher. Der von der Erzeugungsanlage unabhängige Wechselrichter des AC-gekoppelten Batteriespeichers macht das System aber auch etwas flexibler. AC-Speicher eignen sich deshalb gut für die Nachrüstung. Bei der Dimensionierung muss dabei keine Rücksicht auf die technischen Eigenschaften der bestehenden Photovoltaikanlage genommen werden. Es gibt auch Sonderfälle, wie Batteriespeicher angeschlossen werden können. So können auch DC und AC-Systeme kombiniert werden oder die Batterie auf der Generatorseite des Wechselrichters angeschlossen werden.

Hochvolt- oder Niedervolt-Batterie?

Es gibt zwei verschiedene Spannungssysteme für Batteriespeicher: Hochvolt und Niedervolt.

Niedervolt (NV)

Niedervolt-Systeme arbeiten mit einer Ausgangsspannung von 48 Volt. Sie sind bereits länger am Markt, praxiserprobt und durch die umfangreiche Auswahl an Komponenten im 48-Volt-Bereich flexibel einsetzbar. Dennoch entscheiden sich immer mehr Solarbetreiber für Hochvolt-Systeme.

Hochvolt (HV)

Hochvolt-Systeme arbeiten mit deutlich höherer Spannung, die über mehrere hundert Volt betragen kann. Im System ergeben sich so nur noch minimale Spannungsunterschiede. Dies vermeidet Umwandlungsverluste. Daher sind in der Regel die Wirkungsgrade und Effizienzwerte von Hochvolt-Systemen hoch. Sie finden den Weg von Elektroautos in die Photovoltaik und lassen sich besonders gut mit Hybridwechselrichtern kombinieren. Ihr Marktanteil hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Hochvolt

Neuanlage oder nachrüsten? Überblick passender Batteriesysteme

Je nachdem, ob Sie eine Neuanlage mit Solarspeicher anschaffen oder einen Batteriespeicher nachrüsten wollen, kommen unterschiedliche Speichersysteme für Sie in Frage.

Batteriesystem für Neuanlage
Batteriesystem zum Nachrüsten

Meist DC-Systeme mit einem Hybrid-Wechselrichter für Solaranlage und Solarspeicher.

Es gibt auch geeignete AC-Systeme.

AC-Speicher mit zusätzlichem Batteriewechselrichter, sodass der bisherige Wechselrichter der Solaranlage weiter genutzt werden kann.
Eher DC-Hochvoltsystem
Eher Niedervoltsystem
Visualisierung der gesamten Anlage meist in einer App (Photovoltaik, Speicher und ggf. Energiemanagement)
Eventuell separate App/Visualisierung des Batteriespeichers
Systeme mit Hybrid-Wechselrichter können mehr Leistung abgeben.
Systeme mit Batteriewechselrichter können weniger Leistung abgeben.
Neugeräte sind kleiner, da ein zweiter Wechselrichter eingespart werden kann.
Zusätzlich erforderliche Batteriewechselrichter machen die Systeme grösser.

Produktauswahl: Batteriespeicher vergleichen und auswählen

Nachdem Sie die wichtigsten Anforderungen dafür eingegrenzt haben, welches Speichersystem für Sie in Frage kommt, oder wenn Sie bereits Offerten vorliegen haben, können Sie sinnvolle Vergleiche anstellen. Gute Produkte können Sie ausfindig machen, indem Sie auf wesentliche Kennzahlen und Testergebnisse achten. Diese stellen wir Ihnen hier auf solar-ratgeber.ch vor. Bei der Auswahl des richtigen Speichers ist es grundsätzlich empfehlenswert, erfahrene Fachleute einzubeziehen.

Technische Kennzahlen

Wenn Sie einen Batteriespeicher anschaffen wollen, sind unabhängige Tests eine hilfreiche Informationsquelle. Denn der Vergleich der Datenblätter unterschiedlicher Hersteller ist aufwendig und unübersichtlich. Zudem ist die Vergleichbarkeit nicht immer gegeben.

Effizienz von Speichersystemen

In Datenblättern von Batteriespeichern wird ein Batteriewirkungsgrad angegeben. Dieser gibt an, wie viel Prozent der ursprünglich dem Speicher zugeführten Energie nach der Speicherung wieder genutzt werden kann. Hierbei können Werte von bis zu 95 Prozent erreicht werden. Die Einzelbetrachtung von Batteriewirkungsgraden ist jedoch nur bedingt aussagekräftig, weil im gesamten Speichersystem an weiteren Stellen Verluste auftreten. Logo Stromspeicher Inspektion Die Effizienz ganzer Batteriesysteme wird in der jährliche erscheinenden Studie «Stromspeicher-Inspektion» getestet und verglichen. Hier werden die Ergebnisse als «System Performance Index (SPI)» angegeben. Dieser fasst diverse Verlustursachen in einer wirtschaftlich-technischen Kennzahl zusammen. Seine Gewichtung orientiert sich zwar an den in Deutschland geltenden finanziellen Rahmenbedingungen, kann aber auch in der Schweiz als grober Orientierungspunkt herangezogen werden. Dafür haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der HTW Berlin in diesem Jahr 20 Speichersysteme von 15 Herstellern anhand von Labormessdaten überprüft. Speichersystem bedeutet, dass die Batteriespeicher immer in Kombination mit einem passenden Wechselrichter getestet werden. In der Einfamilienhaus-Klasse (10 kWp Solaranlage) haben folgende Speichersysteme gewonnen:
Effizienz (SPI)
Wechselrichter
Batteriespeicher
Platz 1
95,1 %
RCT Power Storage DC 10.0
RCT Power Battery 11.5
Platz 2
94,6 %
Fronius Symo GEN24 10.0 Plus
BYD Battery-Box Premium HVS 10.2
Platz 3
93,8 %
KACO blueplanet hybrid 10.0 TL3
Energy Depot DOMUS 2.5

Des Weiteren wurden Speichersysteme für kleinere Solaranlagen mit 5 kWp installierter Leistung getestet. Alle drei Testsieger arbeiten hier mit dem BYD 7.7 Speicher. Die höchste Effizienz wird dabei in Kombination mit dem Fronius-Wechselrichter Primo GEN24 erzielt. In beiden Leistungsklassen haben Systeme gewonnen, die mit Hybridwechselrichtern arbeiten.

Fronius Wechselrichter und BYD-Speicher

Die Tests der Stromspeicher-Inspektion erfassen leider nur einen kleinen Teil des Speichermarktes. Das Hersteller überhaupt bei der Stromspeicher-Inspektion mitmachen, ist bereits ein gutes Zeichen. Denn es zeigt, dass Hersteller ihren eigenen Produkten hohe Effizienzwerte zutrauen. In den bisherigen Stromspeicher-Inspektionen waren unter den fünf effizientesten Speichersystemen folgende Hersteller vertreten:

Wechselrichter
Hersteller
RCT Power
Fronius
BYD
Kaco
Energy Depot
Kostal
BYD
SMA
BYD

Auffällig sind die durchgängig starken Effizienzwerte von DC gekoppelten Hochvolt-Systemen.

Qualität von Solarbatterien

Vor dem Kauf stellen sicherlich auch Sie sich die Frage, wie gut verarbeitet die angebotenen Produkte sind und wie lange sie halten werden. Dazu gibt es leider keine aktuellen Tests, welche die Lebensdauer und Qualität von Batteriesystemen vergleichen.

Grundsätzlich müssen alle Hersteller internationale und nationale Normen einhalten, wofür sie unabhängige Testinstitute beauftragen. Das qualitative Gesamtniveau von Solarspeichern ist tendenziell hoch.

Vergleichende, unabhängige Tests scheitern an ihrer Umsetzbarkeit, da die Innovationszyklen in der Photovoltaikbranche so schnell sind. Die Testergebnisse von Langzeittests würden womöglich erst vorliegen, wenn ein Produkt bereits veraltet ist. Deshalb ist die Erfahrung von Fachbetrieben sehr wichtig. Denn diese wissen, bei welchen Herstellern die Zufriedenheit am höchsten ist und können viele kleine Indizien einsortieren und bewerten.

Kennzahl zur Lebensdauer: Ladezyklen

Die Ladezyklen sind eine theoretische Angabe zur Lebensdauer von Batteriespeichern, die Hersteller in ihren Datenblättern angeben. Der Laborkennwert besagt, wie oft die Batterie unter Testbedingungen bis zu ihrem theoretischen Lebensende voll geladen und wieder entladen werden kann (Zyklen-Lebensdauer bzw. -Alterung). Tendenziell ist die tatsächliche Lebensdauer der Batteriezellen im Einsatz als Heimspeicher kürzer, da die Lebensdauer von Batterien durch chemische Alterungsprozesse auch unabhängig von ihrer tatsächlichen Nutzung begrenzt wird (kalendarische Alterung). Die Lebensdauer von Lithium-Batterien liegt nach Einschätzungen von Experten bei 10 bis 15 Jahren.

Die Herstellerangaben zu den Ladezyklen sind nicht immer vergleichbar. Mangels Norm werden sie nicht unter identischen Testbedingungen ermittelt. Transparente Hersteller geben ihre Testparameter in den Garantiebedingungen oder im Datenblatt an. Nur wenn Sie dort identische Testbedingungen vorfinden, sind Ladezyklen vergleichbar. Das Lebensdauerende (EOL), die Lade-/Entladegeschwindigkeit (sog. C-Rate) und eine (Umgebungs-)Temperatur (UT) sollten angegeben worden sein.

Zudem werden die Ladezyklen nicht immer auf dasselbe Lebensdauerende bezogen. Grundsätzlich sinkt über die Jahre die Kapazität aller Batteriespeicher. Viele Hersteller definieren das Ende („End-of-life» = EOL) der Batterie bei einer Restkapazität von 80 Prozent. Danach ist die Batterie ohnehin nicht mehr lange nutzbar.

Für die Auswahl des richtigen Solarspeichers ausschlaggebend sollten nicht allein die technischen Eigenschaften sein. Es ist besser, die technische Leistungsfähigkeit im Verhältnis zum Anschaffungspreis zu betrachten.

Preise: Was kostet ein Batteriespeicher?

Als ganz grobe Größenordnung kostet ein Solarspeicher für ein typisches Einfamilienhaus in der Anschaffung um die 10’000 Franken. Um die Anschaffungskosten zu vergleichen, sollten sie das gesamte Batteriesystem enthalten, sprich den Batteriespeicher und den Batteriewechselrichter. Bei Neuanlagen können mit einem Hybridwechselrichter oftmals die Anschaffungskosten reduziert werden, weil in dem Fall für die Solarmodule und den Batteriespeicher nur noch ein Wechselrichter angeschafft werden muss.

Im Folgenden finden Sie ungefähre Preise und Produktbeispiele für unterschiedliche, im Einfamilienhausbereich übliche Speichersysteme. Achten Sie bei Preisvergleichen von Batteriespeichern auch darauf, ob der Preis mit oder ohne Mehrwertsteuer angegeben worden ist.

Nennkapazität kWh
Nutzbare Speicherkapazität [kWh]
Anschaffungs- kosten [netto]
Produktname [Wechselrichter + Batteriespeicher]
Neue Anlage
10.24
9.2
11000
Fronius GEN24.10 + BYD HVS 10.24
Neue Anlage
7.7
7
9000
Fronius GEN24.10 + BYD HVS 7.7
Nachrüstspeicher
13
11.7
17500
Varta Element 12
Nachrüstspeicher
9.8
8.8
15000
Varta Element 9

In den angegebenen Preisen enthalten sind die Montagekosten, das Einrichten der Fernüberwachung/Visualisierung sowie die vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG), über die INNOBAT das Recycling bzw. den Transport und die umweltgerechte Entsorgung sicherstellt. Bei Neuanlagen ist hier nur der Aufpreis vom Standard- zum Hybridwechselrichter eingerechnet. 

Wenn Sie unterschiedliche Offerten vorliegen haben und die Preise vergleichen wollen, dann kann es sein, dass Ihnen unterschiedlich grosse Batteriespeicher angeboten werden. Für die Wirtschaftlichkeit ist zunächst wichtig, dass Sie einen Speicher in einer passenden Grössenordnung auswählen. Zudem können Sie den Preis vergleichen, indem Sie die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde (kWh) ausrechnen. Manche rechnen hierbei weitere theoretische Faktoren wie die Zyklenzahl ein. Dies ist aber nicht sinnvoll, weil diese in der Praxis in der Regel ohnehin nicht erreicht werden.

Kennzahl:

Preis pro Kilowattstunde Speicherkapazität

Den Preis pro Kilowattstunde Speicherkapazität können Sie mit folgender vereinfachten Formel ausrechnen:

Wenn Sie die Preise unterschiedlicher Schweizer Online-Shops anschauen und vergleichen, dann müssen Sie beachten, dass diese in der Regel nicht die Installation des Speichersystems beinhalten. Die Installationskosten können Sie anhand von Offerten in Erfahrung bringen. Falls Sie noch eine Offerte benötigen, dann erhalten Sie diese hier.

Hersteller von Batteriespeichern

Zu den weltweit grössten Herstellern von Batteriezellen und Batteriemodulen zählen CATL (China), Samsung SDI (Südkorea), LG Chem (Südkorea), BYD (China) und Tesla (USA). Die Batteriezellen für Solarspeicher und Elektroautobatterien kommen oftmals aus den selben Fabriken. Zudem werden teilweise die gleichen Batteriezellen in den Batteriesystemen unterschiedlicher Hersteller verbaut.

Im Bereich der Heimspeicher sind in der Schweiz Batteriesysteme von BYD (China), E3/DC (Deutschland), Huawei (China), LG Chem (Südkorea) und Varta (Deutschland) verbreitet. In der Schweiz hergestellt werden Lithium-Batteriesysteme von der Ecocoach AG aus Brunnen, in denen Zellen von LG Chem verbaut werden.

Ein Vorteil von Batteriesystemen, die in der Schweiz, in Deutschland oder Österreich gefertigt werden, ist die Durchsetzbarkeit von Garantiefällen, die mit europäischen Herstellern leichter abgewickelt werden können als mit asiatischen. Die meisten Hersteller geben eine Garantie über 10 Jahre. Dabei lohnt es sich, die Versprechen und Garantiebedingungen der Anbieter genau zu vergleichen.